Kiedrich

Kreuzweg St. Valentinus zu Kiedrich

Nach langer Zeit endlich wieder mit Gleichgesinnten dem gemeinsamen Hobby nachgehen, endlich mal wieder ein Fotowalk! 

Sonntag, 9. Januar 2022 war um 10.00 Uhr Treffpunkt in Kiedrich an der Straßengabelung Suttonstraße/Marktstraße. Das Wetter war nicht berauschend und die Wetterdienste hatten auch noch Schneefall angekündigt. Der ließ auch nicht auf sich warten und pünktlich zum Treffen vielen die ersten Schneeflocken vom Himmel. Die Wettersituation war dann wohl auch verantwortlich dafür, dass sich ingesamt nur 4 fotobegeisterte Niedernhausener eingefunden hatten. 

Anfänglich streiften wir durch die Ortschaft und fingen dort das ein oder andere Motiv ein. Hierbei kamen wir natürlich auch an der, im gotischen Stil gehaltenen Kirche St. Valentinus vorbei. Vor der Kirche ergab sich durch das Gespräch mit einem Gemeindeverantwortlichen die Gelegenheit nachdem Gottesdienst in der Kirche auch noch fotografieren zu können. Diese Möglichkeit haben wir natürlich dankbar angenommen.

Kiedrich ist ein typisches Weindorf und bietet, dadurch, dass es in den Kriegen nie zerstört wurde, den Besuchern eine Vielfalt an historischen Gebäuden und Gemäuern. Als Modellgemeine Hessens in Sachen Dorferneuerung wird Denkmalpflege dort großgeschrieben. Mittelpunkt ist die, nach dem heiligen St. Valentin benannte, ehrwürdige Basilica minor. Sie wurde um 1300 n. Chr. erbaut und von 1480 bis 1493 erweitert. Ihr Inventar aus der Zeit um 1500 ist fast vollständig erhalten und trägt aus diesem Grund das Prädikat „Schatzkästlein der Gotik”. Dazu gehören die älteste noch spielbare Orgel (um 1500) mit ihren 960 Pfeifen, die Kiedricher Madonna (um1330/50) sowie das handgeschnitzte Gestühl aus dem 16. Jahrhundert. Im Jahr 2010 wurde sie vin Papst Benedikt XVI zur Basilica minor erhoben. 

Am 2., 3. und 4. Sonntag im Monat , um 9.30 Uhr, findet nach alter Tradition das Choralhochamt mit den Kiedricher Chorbuben statt. Diese, seit 1333 nachgewiesene musikaliche Sonderform wird nur noch in Kiedrich gepflegt. Hierzu legen junge und alte Kiedricher ihr Chorgewand an und singen den gregorianischen Choral (Alt-Mainzer-Choral) in der Erscheinungsform des sogenannten germanischen Choraldialekts nach „Hufnagelnoten”. Die alten Choralbücher sind ebenfalls in der Kirche zu bewundern.

Nach zwei Stunden in Kiedrich ging es dann zufrieden, aber durchgefroren wieder auf den Heimweg.